Willkommen in meiner Bildergalerie
Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl meiner Fotografien und gemalter Bilder. Ich habe versucht, die Flut an unterschiedlichen Themen etwas zu ordnen. Bei den Fotos können Sie zwischen fünf Kategorien wählen, wobei es dabei viele Überschneidungen gibt. In der Kategorie ART finden Sie viele abstrakte Bilder, die häufig an Collagen oder Graphiken erinnern, aber dennoch Fotografien sind. Unter MONOCHROM werden SCHWARZ-WEISS Bilder präsentiert. Die Kategorien STADT, LAND und TIER erklären sich von selber. Unter der Kategorie POLAROID werden meine Klassiker im Polaroid SX 70 Format vorgestellt. Diese haben ein ungefähres Seitenverhältnis von 9 x 11 cm. Bei den gemalten Bildern handelt es sich um Werke in der Technik Acryl-auf-Leinwand. Die Titel und Formate werden unter dem jeweiligen Bild eingeblendet.
Viel Spaß beim Stöbern
Ihr Henrik Forsat
Die Fotografie
Die Fotografie gilt seit ihrer Erfindung als etwas objektiver als alle anderen bildgebenden Verfahren. Sie suggeriert die Wirklichkeit genauer abzubilden, als die übrigen Medien. Ist das so? Nein! Die Wirklichkeit ist weder mit unseren Sinnen noch mit Hilfsmitteln zu erfassen. Wenn sie überhaupt existiert?
Hier ein Zitat von Salvador Dali:
„Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes“.
Für mich haben diese Gedankengänge keine große Bedeutung, da ich kein wirkliches Interesse an der Wirklichkeit habe.
Wirklich spannend wird es, wenn man versucht, die Rückseite der Wirklichkeit zu erfassen und abzubilden. In dem Moment, wo wir auf den Auslöser drücken, haben wir einen Augenblick der Vergangenheit eingefangen. Ich brauche diese Aufnahmen, um vielleicht irgendwann zu beweisen, dass ich ein Teil dieser Vergangenheit gewesen bin und somit tatsächlich gelebt habe.
Es scheint nutzlos zu sein an einer Vergangenheit festzuhalten, die wahrscheinlich so wie in meinen Bildern niemals existierte. Mich tröstet dennoch der Gedanke, für einen Bruchteil einer Sekunde dabei gewesen zu sein.
Fotos im Polaroid Format
Polaroid-Bilder waren und sind Unikate und gelten deshalb, im Zeitalter der unendlichen digitalen Reproduzierbarkeit als wertvoll, vor allem wenn sie von so bekannten Künstlern wie Andy Warhol, Wim Wenders, Helmut Newton, David Hockney oder Ansel Adams stammen.
Was für die meisten von uns gegenwärtig ein Handyfoto ist, war für Warhol das Polaroid-Bild, eine Art Tagebuch oder Notizblock aus Fotos. Häufig unscharf, verwackelt, farblich verfälscht, unter- oder überbelichtet oder einfach nur schlecht. Trotzdem war damals die halbe Welt von dem Phänomen Sofortbild begeistert. Diese Begeisterung hält bei mir bis heute an. Ich liebe das quadratische Format des Bildes und die großzügige weiße Umrandung. In mehreren Projekten benutzte ich das Format für Fotos in einer Größe von über einem Quadratmeter. Die Magie bleibt.
Seit Jahrzehnten bin ein heimlicher Anhänger der weltweiten lomographischen Bewegung. Die Lomographen fotografieren mit einer billigen analogen Plastikkamera bei der weder die Belichtungszeit noch die Blende eingestellt werden kann. Das Besondere an den „schlechten“ analogen Bildern ist, dass sie nach einem Zufallsprinzip entstehen, keinen ästhetischen Normen entsprechen und von den Anhängern zur Kunst stilisiert wurden und werden. Ein wirklich befreiender Gedanke für uns alle.
Kunst ist einfach nur das, was zur Kunst erklärt wird.
Somit ist jeder von uns ein Experte, eine ultimative Autorität bei der Unterscheidung von Werken mit göttlicher Erhabenheit und einfachem Müll.
Meine kleine Auswahl von Fotos im Polaroid-Format ist eine zarte Liebeserklärung an die Schönheit des flüchtigen Moments und an den Reiz des Unperfekten.
Polaroids und Lomographien sind möglicherweise der Beweis, dass an den schrägen Theorien der Quantenphysiker doch was dran sein könnte.
Bei der Durchsicht und Auswahl der teilweise 40 Jahre alten Bilder ist mir zum wiederholten mal klar geworden, warum unsere Nina Hagen so entsetzt war, nur weil ihr Michael auf einer Reise den Farbfilm vergessen hat.
Das gemalte Bild
Warum sollen Bilder überhaupt gemalt werden? Warum erzählen wir uns nicht einfach das Erlebte oder schreiben es auf. Warum fotografieren wir nicht einfach die Menschen und Dinge die uns bewegen oder einfach nur erfreuen? Warum gibt es eine Sehnsucht nach gemalten Bildern? Einer der Gründe könnte sein, dass es in der Regel handgemachte Unikate sind. Das sind aber selbst gestrickte Socken oder Pullover auch.
Wenn meine Frau die Wahl hätte zwischen hundert gut gemachten Fotografien und einem gut gemachten gemalten Bild, dann würde sie sich mit absoluter Sicherheit für das Gemälde entscheiden.
Wer eine Antwort auf diese Fragen hätte ist Bazon Brock. Bazon, der „Künstler ohne Werk“, der Begründer eines „Amtes für Arbeit an unlösbaren Problemen“. Brock der „rastlose Schamane der Redekunst“ hat das Reden über die Kunst zu einer eigenen Kunstgattung gemacht. Wahrscheinlich würden wir seine Erklärung nicht wirklich verstehen, aber darauf kommt es bei der Kunst überhaupt nicht an.
Die Entscheidung Fotografie oder Gemälde ist kein unlösbares Problem, deswegen bräuchten wir unseren Bazon, den Kämpfer für die Freiheit der Kunst (Artikel 5 Absatz 3 des Grundgesetzes) nicht zu befragen, es sei denn aus purer Neugierde.
In meiner Studentenzeit in Düsseldorf hatte ich das Glück einen Vortrag von Bazon Brock zu erleben. Es war eine mindestens zweistündige Vorlesung über ein abstraktes Gemälde von einem Künstler, dessen Name ich nicht mehr weiß. Was über Jahrzehnte von seinem Vortrag übriggeblieben ist, ist nicht der Inhalt seiner Rede sondern der rauschähnliche Zustand in den er mich damals versetzte mit seiner besonderen Begabung das Unsichtbare zu erklären.
Nach etwa 40 Jahren könnte ich keinen einzigen Satz von Bazon`s Vorlesung wiederholen, aber das gemalte Bild dagegen habe ich immer noch vor Augen. Zwar grob und verschwommen, aber immerhin noch im Gedächtnis.
Als Salvador Dali befragt wurde zur der Bedeutung seiner Bilder, sagte dieser:
„Dass ich selbst während des Malens die Bedeutung meiner Bilder nicht verstehe, heißt nicht, dass diese Bilder keine Bedeutung haben. Im Gegenteil, sie haben eine so tiefe, komplexe, zusammenhängende, ungewollte Bedeutung, dass sie sich der einfachen Analyse einer logischen Intuition entziehen“
Dies gilt höchstwahrscheinlich nur für uns, die einfach strukturierten Gottsucher, aber nicht für Bazon Brock.